Wachtel-Projekt der Klasse 5c

Nawi-Unterricht mal ganz anders

Am Donnerstag, 22. Dezember 2022, starteten wir, die Klasse 5c, das Wachtel-Projekt.

Zuerst schierten wir die Wachteleier, das heißt, sie wurden mit einer speziellen Lampe durchleuchtet.

Dabei konnten wir den orangen Dotter erkennen. Zwei Eier hatten einen Riss in der Schale, diese mussten wir aussortieren. Danach legten wir die unbeschädigten Eier vorsichtig in eine Brutmaschine, die wir auf 37,7°C einstellten. Die Brutmaschine kann schaukeln, damit die Embryos bei ihrer Entwicklung nicht an der Eihaut oder der Schale festkleben. Eine echte Henne dreht ihre Eier deshalb täglich mit dem Schnabel um.

Erste Entwicklungen

Dann warteten wir über die Weihnachtsferien, dass sich die befruchteten Eier weiter entwickeln. Nach den Ferien wurden die Eier wieder geschiert. Jetzt konnte man erkennen, dass die Eier richtig voll waren. Wir konnten in manchen Eiern die Embryos genau erkennen. Es gab auch drei Eier, bei denen sich kaum etwas entwickelt hatte. Diese sortierten wir daraufhin aus.

Aufregung im Brutkasten

Am darauffolgenden Montag durften wir viel früher als die anderen Schüler ins Gebäude gehen, denn die ersten Wachteln waren geschlüpft. Anfangs waren es 14 Küken. Wir durften den ganzen Tag über immer wieder nach den Tieren schauen. In der Brutmaschine war ein wildes Gewusel. Die Küken konnten schon ein bisschen herumlaufen und versuchten übereinander zu klettern.

Über den ganzen Vormittag konnten wir beobachten, wie noch drei weitere Küken schlüpften. Das war ganz schön anstrengend für die Kleinen. Nach dem Schlüpfen waren die Kleinen noch ganz nass. Der Flaum musste erst trocknen, damit sie ganz fluffig aussahen. Die meisten Küken hatten eine gelbliche Farbe mit kleinen braunen Tupfen. Es gab auch zwei ganz gelbe Küken.

Ein neues Zuhause

Dann bauten wir das Kükenheim auf:

Wasser zum Trinken in einer kleinen Flasche mit Spender,
Futter in einer flachen Schale,
saubere Einstreu aus Holzstückchen,
eine Wärmeplatte, unter die die Küken krabbeln können und
einen Federpuschel als Ersatzmama zum Hineinkuscheln.

Die Wachtelküken fressen fein gemahlene Körner, Pulver aus getrockneten Kräutern und Mohnkörner. Das Futter riecht sehr gut nach Kräutertee und Gewürzen.

Am Nachmittag setzte Frau Muders mit der AG die geschlüpften Küken in ihr neues Gehege.

Sie waren ungefähr so groß wie ein Daumen. Drei Eier blieben noch in der Brutmaschine. In der Nacht zum Dienstag schlüpfte das letzte Küken, ein ganz kleines mit sehr gelbem Flaum. Die anderen zwei haben es leider nicht geschafft.

Streicheleinheiten

Wenn wir uns die Hände ordentlich gewaschen hatten, durften wir die Küken streicheln. Dazu öffneten wir die Klappe am Käfig und immer nur zwei Kinder hielten eine Hand hinein. Die Küken waren nicht ängstlich und ließen sich streicheln. Ihr Flaum war gaaaaanz weich.

Erster Spaziergang

Nach drei Tagen, also am Donnerstag, kam Frau Muders in der KL-Stunde vorbei und wir durften unsere Küken zum ersten Mal aus dem Käfig herausholen und frei laufen lassen. Dazu schoben wir alle Tische und Stühle zur Seite, breiteten eine riesige Decke aus und setzten uns im Kreis darauf. So waren wir Kinder eine natürliche Begrenzung, damit die Küken nicht abhauen. In der Mitte hatten wir einen Unterschlupf für ängstliche Tiere aufgebaut. Die Kleinen liefen ganz schön schnell herum und fraßen die Mohnkörner, die wir ihnen hingestreut hatten. Viele von uns konnten auch ein Küken auf die Hand nehmen. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Jeden Tag ein Stück…

Jeden Morgen vor dem Unterricht durften wir unsere Küken begrüßen. Danach mussten wir aber auch noch etwas lernen. Das war nicht immer so leicht, weil die Küken, je älter sie wurden, auch immer lauter piepen konnten. Manchmal durften wir eine Lernpause einlegen, um die süßen Kleinen zu beobachten. Wir machten jeden Tag ein Foto. Sie wuchsen ganz schön schnell. Ein Duplostein mit Zahl diente als Größenvergleich und gab außerdem das Alter der Küken in Tagen an.

Nach dem Wochenende konnten wir deutlich erkennen, dass die Federn an den Flügelchen der Küken anfingen zu wachsen. Anfangs waren die Flügel nur kleine Stummeln, jetzt sind sie schon viel größer und die Küken strecken sie manchmal auch seitlich vom Körper weg. Bald können sie fliegen.

Wieder ein Umzug

Die Küken bekamen nun ein größeres Kükenheim. Der neue Käfig war mehr als doppelt so groß. Wir machten ihn ordentlich sauber und schütteten frische Einstreu hinein, bevor wir unsere Küken hineinsetzten. Außerdem gab es mittlerweile ein größeres Futtersilo, weil die Kleinen ganz schön viel Hunger hatten. Wasser tranken sie jetzt aus einer speziellen Tränke. Die Wärmeplatte mussten wir auch schon ein paar Mal höher stellen, damit die Küken auch noch darunter Platz haben.

Am Donnerstag durften die Tierchen wieder raus und in unserem Sitzkreis fröhlich herumrennen. Einige hüpften auch schon hoch. Das sah aus, als wollten sie probieren loszufliegen. Es gab einige Küken, die ihren Kopf reckten und ihre Brust rausstreckten. Das sind männliche Wachteln. Sie verhalten sich schon ein bisschen wie die großen Hähne.

Übrigens konnte man sehr gut verschiedene Farbschläge erkennen. So nennt man die Art der Federfärbung.

Übergangsquartier

Nach fast 3 Wochen war auch der große Käfig zu klein, weil die Wachteln bald richtig fliegen können. Draußen im Atrium war es aber noch viel zu kalt für unsere Kleinen. Deshalb nahm Frau Muders die Wachteln mit zu sich nach Hause. Dort waren sie in einem großen Stall.

Angekommen

Seit letztem Freitag sind einige unserer Wachteln zurück in der Schule. Wir werden sie nun immer wieder im Atrium besuchen und schauen, ob sie uns wiedererkennen.

Ein ganz großes Dankeschön an alle, die es ermöglicht haben, dass wir ein so tolles Projekt hautnah erleben durften!