Vorlesetag 2024: Ein schöner Vormittag mit den Viertklässlern der Gutenberg-Grundschule
Am Freitag, den 15. November 2024, konnten die Klassen 6b und 8a besondere Gäste begrüßen. Rund 75 Grundschülerinnen und Grundschüler besuchten die Nelson-Mandela-Schule, um anlässlich des bundesweiten Vorlesetags an einem erlebnisreichen Vormittag teilzunehmen. Die Anfrage der Gutenberg-Grundschule war gerne angenommen worden, und die Klassen 6b und 8a gestalteten gemeinsam mit ihren Deutschlehrerinnen Lisa Bender, Milena Schneider und Christine Bongers ein abwechslungsreiches Programm.
Kreative Vorbereitung: Ideenfindung und Planung
Die Planung des Tages hatte mit einem gemeinsamen Brainstorming begonnen, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler überlegten, wie sie den Gästen ein besonderes Erlebnis bieten könnten. Dabei entstanden drei spannende Themenbereiche:
- Märchen umschreiben in moderne Jugendsprache,
- interaktive Abenteuer mit den „1000-Gefahren-Büchern“
- und ein Exit-Game mit dem vielversprechenden Titel „Mord im Orient-Express“.
Im Vorfeld bereiteten sich die Klassen intensiv vor. Neben Lesetraining und Proben wurden die Gruppen so eingeteilt, dass die Betreuung der Grundschüler reibungslos ablaufen konnte.
Der große Tag: Ein buntes Programm
Der Vorlesetag begann in der zweiten Stunde mit der Ankunft der Grundschülerinnen und Grundschüler im G-Gebäude der Nelson-Mandela-Schule. Zur Begrüßung präsentierte die Bläserklasse 6b den Titelsong der „Flintstones“ und sorgte mit ihrer musikalischen Darbietung für einen schwungvollen Start in den Tag.
Anschließend verteilten sich die Kinder auf die verschiedenen Stationen:
- Märchen umschreiben: Zunächst wurden in Gruppen die bekannten Märchen „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ und „Frau Holle“ vorgelesen. Anschließend wurden sie mithilfe einer KI in moderne Jugendsprache übersetzt. In lebhaften Gesprächen entwickelten die Grundschüler zusammen mit den älteren Schülerinnen und Schülern kreative neue Versionen.
- „1000-Gefahren“-Abenteuer: Interaktive Geschichten luden die Kinder dazu ein, im Verlauf der Geschichten immer wieder neue Entscheidungen zu treffen und den Verlauf der Handlung aktiv mitzugestalten. Dabei erlebten sie spannende Wendungen und mussten manchmal sogar „das eigene Leben aufs Spiel setzen“.
- Exit-Game „Mord im Orient-Express“: In Kleingruppen gingen die Teilnehmer auf Spurensuche, um den Täter oder die Täterin zu entlarven. Nach anfänglicher Zurückhaltung entstand schnell ein lebendiger Austausch, bei dem Groß und Klein gemeinsam die Rätsel lösten und viel Spaß hatten.
Wachsende Begeisterung und neue Erfahrungen
Besonders beeindruckend war es zu beobachten, wie die anfängliche Zurückhaltung nicht nur bei den Grundschülerinnen und Grundschülern, sondern auch bei den Sechst- und Achtklässlern nach und nach abnahm. Viele wuchsen über sich hinaus, als sie unbemerkt in die Rolle kleiner Lehrer schlüpften. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen sorgten sie dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Groß und Klein reibungslos funktionierte. Diese neue Verantwortung stärkte nicht nur das Selbstvertrauen der älteren Schülerinnen und Schüler, sondern trug auch maßgeblich zum Erfolg des Tages bei.
Ein gelungener Abschluss
Zum Abschluss des Tages erhielten alle Teilnehmenden eine Urkunde, die sie als „wahre Märchenexperten“, „Detektive“ oder „Gefahrenbezwinger“ auszeichnete. Als kleine Belohnung gab es dazu eine süße Überraschung. Die strahlenden Gesichter der Kinder zeigten, wie gelungen der Vormittag war.
Fazit: Der Vorlesetag 2024 war ein voller Erfolg. Sowohl die Grundschülerinnen und Grundschüler als auch die Beteiligten der Nelson-Mandela-Schule hatten großen Spaß an der Veranstaltung. Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist auf jeden Fall erwünscht!
Interview von Meymune Aydin, 8a, mit Frau Bongers
Wie lange haben Sie gebraucht, den Vorlesetag zu planen?
Anfang Oktober hatten wir die Anfrage der Grundschule Dierdorf bekommen, ob wir für die vierten Klassen den Vorlesetag gestalten wollen. Daraufhin habe ich bei den Deutschkolleginnen und -kollegen gefragt, wer bei dem Projekt mitmachen würde. Nach den Herbstferien sind wir dann in die Überlegungen eingestiegen, was man machen kann. Dazu hatten wir ja auch gemeinsam mit euch, der 8a, und der 6b ein Treffen. Es hat also insgesamt schon ein paar Wochen gebraucht, bis wir alle unsere Ideen zusammenhatten.
Wie war es für Sie es zu planen?
Es war tatsächlich gar nicht so einfach. Wir wussten, dass 75 Kinder zu uns kommen würden. Und außerdem hattet ihr in den Klassen auch keine Erfahrung damit, jüngere Kinder über mehrere Stunden in einem Projekt zu betreuen. Deshalb blieb es bis zum Schluss spannend, ob unsere Ideen auch gut umsetzbar sind.
Wie ist der Tag für Sie abgelaufen?
Man steht an einem solchen Tag etwas unter Strom. Schließlich kommen Gäste zu uns, und wir wollten, dass sie mit einem guten Eindruck wieder gehen. Aber durch eure tolle Mitarbeit fiel die Anspannung immer mehr ab. Man konnte sehr deutlich spüren, wie in den kleinen Gruppen in den verschiedenen Räumen immer mehr das Eis schmolz und wie sich zunehmend die Großen und die Kleinen miteinander befassten. Das war eine tolle Erfahrung.
War der Tag für Sie so wie geplant?
Ich hätte nicht erwartet, dass es so ein toller Tag werden würde. Die Rückmeldung der Grundschule war, dass alle, Kinder und Lehrkräfte, von dem Programm, das wir für ihre Kinder auf die Beine gestellt hatten, ganz begeistert waren. Das ist eine schöne Belohnung.
Würden Sie es nochmal machen wollen?
Auf jeden Fall! Zum Glück können wir unsere Erfahrungen von diesem Jahr beim nächsten Mal sehr gut gebrauchen. Und wir können auch einiges vom Programm wiederholen. Besonders das Escape-Game kam sehr gut an.
Wo waren Sie an dem Tag?
Ich war die meiste Zeit bei den Gruppen, die das Escape-Game als Thema hatten. Ab und zu habe ich die Gruppe der 1000-Gefahren-Bücher besucht. Frau Schneider betreute die Märchengruppe in der Bibliothek und Frau Bender war wie ich zuerst bei den Escape-Games und nachher zur Unterstützung bei den Märchenexperten, wohin sich am Ende auch die 1000-Gefahren-Gruppen gesellt hatten.